Zukunft Gestalten im Handwerk

Handwerksorganisationen aus ganz Deutschland trafen sich anlässlich der dritten Designtage der Akademie für Handwerksdesign, Gut Rosenberg in Aachen zur Fachtagung „Zukunft gestalten im Handwerk“. Unter dem Titel „Rosenberger Thesen“ wurden die gemeinsamen Ziele formuliert.

 

Ein Auszug:

Die aktuelle Diskussion zeigt, dass die Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft ein wesentlicher Schlüssel für mehr Wachstum sein wird. Bereits heute macht die Kultur- und Kreativwirtschaft in Europa mit rd. 650 Mrd. Euro Umsatz 2,6% des Bruttoinlandsproduktes aus und ist einer der dynamischsten Wirtschaftssektoren. In Deutschland ist sie die drittgrößte Branche hinter dem Maschinenbau und der Automobilindustrie mit einer jährlichen Bruttowertschöpfung von rd. 63. Mrd. Euro und einem Umsatz von etwa 132 Milliarden Euro.2   (…)

Schon immer besteht – als Ergänzung zum klassischen Industrie- und Produktdesign – ein Markt für kundenbezogenes, individuelles Design. Dieses Marktsegment wird erfolgreich von Handwerksdesignern bedient, die in Deutschland seit 25 Jahren an den Gestaltungsakademien des Handwerks fortgebildet werden. Handwerksdesigner sind Designspezialisten, die sich durch besondere Material- und Technikkompetenz auszeichnen.
Angesichts einer zunehmenden Virtualisierung ist der Bedarf nach individuellen Produkten mit unverwechselbarem, authentischem Charakter in den letzten Jahren stetig angewachsen.   (…)

 

Rosenberger Thesen

 

Forderung A

Gestaltung sollte auf allen Ebenen der Bildungssysteme etabliert werden. Als Baustein in den allgemeinbildenden Schulen, sowie in der Erstausbildung gilt es die Gestaltungskompetenz der Schüler und Auszubildenden zu steigern. (…)

Die Gestaltungsausbildung von Lehrern und Multiplikatoren in der beruflichen Bildung bedarf einer Umstrukturierung und Verbesserung, die den veränderten Bedingungen der Gesellschaft Rechnung trägt. (…)

 

Forderung B

Das Handwerk und seine Organisationen müssen die gestalterischen Potentiale und Möglichkeiten ihrer Betriebe und den daraus resultierenden wirtschaftlicher Mehrwert erkennen und entwickeln. (…)

 

Forderung C

Es muss mittel- bis langfristig eine Sensibilisierung der Betriebe für Design als Wettbewerbsvorteil erreicht werden (…)

 

Forderung E

Die bestehenden Bildungsstrukturen für Handwerksdesign müssen langfristig stabilisiert werden, indem das Thema Design in die Nachwuchsförderung und Nachwuchswerbung des Handwerks einbezogen wird. Die Vielfalt der Ausbildung im gestaltenden Handwerk soll erhalten bleiben. (…)

 

Forderung F

Handwerksdesign muss in internationale Entwicklungsprozesse eingebunden werden. (…) Diese vorhandenen Strukturen des Handwerks sollten genutzt werden, um das Thema Gestaltung als Schwerpunktthema dauerhaft zu etablieren.

 

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