Eindrücke zweier Fortbildungsteilnehmer

Im Gespräch mit Frau Schön-Erhart (Maler und Lackiererin, Kunstmalerin, selbständig) und Herrn Hohmann (Tischlermeister, Restaurator im Handwerk, selbständig).

 

Warum haben Sie sich für die Fortbildung „Gestalter im Handwerk“ entschieden? Welche Hoffnungen bzw. Erwartungen verbinden Sie mit Ihr?


Herr Hohmann: Ich möchte vermeiden, irgendwann einen Tunnelblick für das zu bekommen, was ich mache. Und auch um meinen Horizont zu erweitern und Kreativität kennen zu lernen, an mir zu feilen und ein paar Sachen herauszukitzeln.

 

Frau Schön-Erhart: Als ich von der Fortbildung las, habe ich gleich gewusst, dass ist das, was ich machen möchte.

Ich hatte mich schon seit zwei Jahren umgetan und es passte nie wirklich. Entweder es war zu weit weg oder in Form einer Abendakademie, mit Leuten die nicht aus dem handwerklichen Fach stammen.

Alles was ich an gestalterischen Kenntnissen habe, habe ich mir autodidaktisch erarbeitet. Deshalb habe ich nach einer guten Grundlage gesucht, die von guten Lehrern unterrichtet wird.

 

Sehen Sie einen Vorteil darin, dass man mit Handwerkern aus anderen Bereichen zusammenarbeitet?


Frau Schön-Erhart: Auf alle Fälle! Gerade weil auch viele selbständig sind, hat man ähnlichen Probleme und Ansichten und kann darüber reden wie man etwas so umsetzt, dass man es in die gewinnbringende Arbeit mit einbezieht.

 

Wie würden Sie die Arbeitsatmosphäre in der Gruppe beschreiben?


Frau Schön-Erhart: Locker, kollegial – mir gefällt, dass es kein Konkurrenzdenken gibt, sondern dass wir miteinander voranschreiten.

 

Herr Hohmann: Ich denke auch, die Vielschichtigkeit der Gewerke ist sehr interessant, weil man hier Verbindungen knüpfen kann. So bekomme ich einen anderen Einblick. Hier sehe ich wie andere arbeiten und sehe was möglich ist.

Und wie gesagt – das Konkurrenzdenken ist nicht da. Auch wenn wir vier Tischler im Kurs sind, es ist einfach nur ein Miteinander.

 

Denken Sie, dass Sie so etwas wie eine Plattform werden?


Herr Hohmann: Ja ich denke schon, das schweißt sich zusammen.

 

Frau Schön-Erhart: In der letzten Woche sind wir mit Dirk Neumann (Dozent, Dipl. Grafiker) in die Galerie in der Talstraße gegangen, da merkt man, dass man bereit ist, außerhalb dieser Pflichtstunden etwas zu unternehmen.

 

Konnten Sie die bisherigen Erfahrungen im Arbeitsalltag umsetzen?


Frau Schön-Erhart: Man sieht die Dinge schon jetzt mit anderen Augen – für mich im Besonderen was die Aufteilung einer zu gestaltenden Fläche angeht.

 

Herr Hohmann: Bei mir sind es die Skizzen für den Kunden, auch wenn die Übung noch ein bischen fehlt. Es wird mir sehr viel Zeit und Wege ersparen.

 

Haben Sie schon jetzt ein Lieblingsfach?


Frau Schön-Erhart: Das kann ich gar nicht so sagen. Plastisches Gestalten mit Ton ist für mich eine ganz neue Erfahrung. Was mir gefällt ist, dass die einzelnen Komponenten ineinander greifen.

 

Wie ist es zeitlich zu bewältigen, ist es ein großer Einschnitt in den Arbeitsalltag?


Frau Schön-Erhart: Ich hab schon gewusst, dass es mich zeitlich in Anspruch nimmt. Mit den zwei letzten Tagen in der Woche ist es aber machbar.

 

Herr Hohmann: Es ist nicht einfach, doch die Wertigkeit steht dem entgegen.

 

Wie würden Sie den Kurs in zwei Sätzen beschreiben?


Frau Schön-Erhart: Für mich ist es das kleine Studium, das ich immer schon gerne gemacht hätte. Ich komme gerne und verbreite auch zu Hause Freude darüber.

 

Herr Hohmann: Zum einem gibt der Kurs Zeit für gestalterische Fragen und zum anderen ist er Horizonterweiterung.

Deutsche Handwerks Zeitung