AUSSTELLUNG ABSCHLUSSPROJEKTE »Gestalter:in im Handwerk«

AUSSTELLUNG »Gestalter:in im Handwerk«

16. September bis 5. November 2023

Die die Absolventinnen und Absolventen des Meister-Plus-Lehrganges »Gestalter:in im Handwerk« können sich nach ihrer (coronabedingt) vierjährigen berufsbegleitenden Weiterbildung und Prüfungsphase über den Abschluss als Gestalterinnen und Gestalter freuen.
Gestaltung und Qualität handwerklicher Arbeit gehören zusammen. Jens Bley, Ignaz Heinroth, Ulrike Hensel, Frieder Korff, Silke Lipsch, Mirjam Mittelstraß, Marco Prilla-Rehain, Susann Schade und Annika Zelle zeigen mit ihren Abschlussarbeiten aus den Materialien Metall, Holz, Stein, Textil und Keramik, dass sie diese beiden Aspekte miteinander in Einklang bringen und stellen sich nun dem Publikum vor.

Öffnungszeiten
Freitag bis Sonntag
12:00 bis 18:00 Uhr
sowie auf Anfrage

  

»In meinem Abschlussprojekt wollte ich meine schon vorhandenen Kenntnisse der Raumausstattung mit den erlernten Fähigkeiten der Fortbildung Gestaltung im Handwerk kombinieren und entschied mich daher zur Anfertigung von Fliesen zur Wandgestaltung, die die Raumakustik verbessern sollen und Funktion und Ästhetik vereinen.
Mein Produkt soll gleichermaßen im öffentlichen als auch privaten Bereich einsetzbar sein und den Endkund:innen die Möglichkeit zum spielerischen Gestalten bieten. Es soll modular erweiterbar, benutzerfreundlich und beweglich sein, da mir das Ausprobieren und immer wieder Umgestalten während der Fortbildungszeit sehr viel Spaß gemacht hat. Meine Idee war also ein Design zu entwickeln, was zu allen Seiten erweiterbar ist. Die einzelnen Elemente sollten untereinander austauschbar und farblich ausgeglichen und harmonisch sein. (…)« Annika Zelle

  

»Die Abschlussarbeit ‚ABGEBOGEN – Holzbiegen und Licht‘ ist eine Material- und Formstudie, die sich mit den Möglichkeiten und Grenzen des Dampfbiegens von Massivholz beschäftigt. In einer Experimentreihe wurden die Biegeeigenschaften von unterschiedlichen Hölzern untersucht, um diese als spannenden Moment für Formsuche und Gestaltung zu nutzen. (…) Der Leuchtenkörper besteht aus einem einzigen Brett, das – in einem Schwung nach oben gedreht – Standfuß und Lichtkegel formt.« Mirjam Mittelstraß

  

»Gestaltung eines Raumes der Entspannung und Kontemplation. Ein Ensemble aus Duschtasse mit Ablagestein und Feuerschale mit Sitzgelegenheiten. Material: Travertin.
WASSER – auf der konvex-gearbeiteten Duschtasse kann der Körper von Belastungen und Anhaftungen gereinigt werden. FEUER – in der konkav-geformten Schale kann das Feuer seine transformierende Wirkung entfalten und die Energierückgewinnung unterstützen. Verschiedene Sitzmöglichkeiten, bieten Raum – allein am Feuer zu verweilen oder mit wohlgesonnenen Menschen zusammenzukommen. ERDE – die Bepflanzung verkörpert das Erdelement. Tief verwurzelt bietet sie Sichtschutz. LUFT – das gasförmige, lebensnotwendige Element umgibt uns und vermag mit einer leichten Brise, destruktive Gedanken wegzublasen.« Marco Prilla-Rehain

  

»Stele mit eingearbeiteter Nische, in die eine passende, wechselbare Platte eingelegt werden kann. In verschiedenen Kombinationen von Material, Farbe und Form – mit Inschrift und / oder Ornamentik in jedweder Variante.« Jens Bley

  

»Im Zuge meiner Abschlussarbeit habe ich das Thema Mosaik vertieft und meine ersten eigenen Fliesen und Mosaiksteine hergestellt. Als Ausgangsbasis diente dabei zuallererst ein streng-geometrisches Motiv. Die dabei entstandenen Einzelformen lassen sich spielerisch auf neue und überraschende Weise miteinander kombinieren. Die Einzelformen bilden neue Formen, Muster, Buchstaben, Wesen, Bäume, Blüten… Alles was die Fantasie zu erzeugen mag. Ausgehend von den Mosaiksteinen können Muster und Farbkombinationen für eine Wandgestaltung in Bädern und Küchen oder gemeinsame Projekte für Schulkassen entwickelt und geplant werden. Im Mittelpunkt stehen der Mensch und der Prozess des Gestaltens.« Ignaz Heinroth

  

»Das Möbel ist ein Schreibsekretär – entstanden aus der Idee eines Korbbogenfensters.
Mitten im Raum fühlt sich der Schreibtisch am wohlsten, weil dieser richtungslos gebaut wurde. Er hat zwei Schreibklappen. Zwei befreundete oder noch fremde Leute können daran Platz nehmen.
Zwei formverleimte Bänder legen sich um den Korpus und tragen ihn. Der Korpus – an sich – besteht aus Biegesperrholz und wurde mit Starkfurnier belegt. Der Innenraum des Korpus ist mit weichem Möbellinoleum ausgelegt.« Frieder Korff

  

»Kraftvolle Blütenstände, pralle Samenkapseln, reife Beeren – die Natur liefert viele Assoziationen für meine Keramiken. Doch nicht das naturalistische Abbild war Ziel dieser Arbeit. Es ging mir um die Darstellung des jeweils Typischen und Charakteristischen, um die Übertragung in eine klare, reduzierte Formensprache und um haptische Erlebnisse. Die Überdimensionalität unterstreicht diese Absicht und vermittelt zugleich den Spannungsbogen zwischen Werden und Vergehen. Das Große und Starke wird im Detail klein und zart.
Die Objekte sind zwischen 1080°C und 1230°C gebrannt. Die Oberflächen sind unbehandelt, also ohne Engobe oder Glasur. Bis auf minimale farbige Glasur-Einlagen an der großen Fruchtkapsel.« Ulrike Hensel

 

»3 Metalltafeln, senkrecht an der Wand, dazu 99 geschnitzte und bemalte Holzformen, jeweils versehen mit Magneten: Eine Einladung zum freien, sinnlichen Spiel: das Spiel beginnt, in dem die Formen sich auf den Flächen bewegen: neu sortiert, wild durcheinander, einzeln, in Gruppen oder neue Arrangements bildend, vielleicht vor einem anderen Hintergrund aus farbigem Papier…?« Susann Schade

  

»»Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ist ein Ozean.‘ Isaak Newton
Im Rahmen meiner Abschlussarbeit zum ‚Gestalter: in im Handwerk‘ begab ich mich auf eine Reise in diesen Ozean, um eine kleine Schmuckkollektion zu gestalten. Ausgehend vom tiefsten Schwarz unserer Erde, besuchte ich die Tiefsee und erfuhr viel Wissenswertes über sie. Dabei ließ ich mich von Tiefseelebewesen inspirieren – wie z.B. dem Fangzahnfisch, mit den längsten Zähnen gegenüber seinem Körper oder von Tiefseequallen und deren atemberaubender Leuchtkraft, der Biolumineszenz.« Silke Lipsch