
»Meine Stille hat Blitze und Donner gefressen«
Ausstellung von Nora Mona Bach anlässlich ihres Kunstpreises des Landes Sachsen-Anhalt
15. MAI – 9. JUNI 2025 IM VOLKSPARK
»Der Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt wird seit 2024 alle zwei Jahre im Wechsel an eine Nachwuchsposition oder zur Ehrung eines Lebenswerks vergeben. 2024 ist die Burg-Alumna Nora Mona Bach mit dem renommierten Kunstpreis ausgezeichnet worden, der erstmals als Förderpreis vergeben wurde. Er würdigt damit eine künstlerische Position, deren bisherige Arbeit eine Weiterentwicklung zu hohen künstlerischen Leistungen erwarten lässt und somit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der zeitgenössischen Kunst im Land Sachsen-Anhalt leistet.
Die damit verbundene Ausstellung Meine Stille hat Blitze und Donner gefressen widmet sich nun vom 15. Mai bis 9. Juni 2025 in der Burg Galerie im Volkspark vorrangig den großformatigen Kohlearbeiten von Nora Mona Bach, die die Grenzen des Mediums Zeichnung ausloten und sich zwischen Malerei und grafischer Struktur bewegen.
Eines der Hauptmotive der Künstlerin sind Landschaften, die zwischen Vertrautem und Unbekanntem, zwischen poetischer Stille und eruptiver Kraft changieren. In der intensiven Schwärze und den dichten Strukturen ihrer Arbeiten liegt eine physische Energie, die den Blick herausfordert und dabei in die Tiefe zieht. Mit losem Kohlestaub, Fixativ und radikalen gestischen Eingriffen erschafft die Künstlerin diese Bildwelten, die wie Negative einer anderen Realität erscheinen. Es gibt kein Oben und Unten, keine festen Bezüge. Vielmehr wird der Zeichenprozess selbst sichtbar – er offenbart ein ständiges Suchen, ein Austarieren von Flächen, Strukturen und Kontrasten.
Eine entscheidende Rolle spielt die Materialität in Bachs Werk. Kohle, ein uraltes Medium, verweist sowohl auf die Vergangenheit als auch auf die Möglichkeit unendlicher Transformationen. Der Staub dringt in das Papier ein, verschmilzt mit ihm und schafft eine geheimnisvolle Atmosphäre. Solcherart schaffen ihre Zeichnungen emotionale Räume, die sich zwischen Ordnung und Chaos, Verdichtung und Auflösung, Nähe und Distanz bewegen.
Die Jury zum Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhalt hob dazu hervor: „Mächtig wirken Nora Mona Bachs Werke zum einen durch die schiere Größe, zum anderen erzeugen die tiefschwarzen Flächen einen geheimnisvollen Sog, der die Betrachtenden in den Bann, in die Welt hinter dem Spiegel zieht.“
Die Zeichnungen bergen auch Spuren von Zeit, Veränderung und Erinnerung. Die Künstlerin arbeitet dezent mit biografischen und zeitgenössischen Verweisen, die sich in vielschichtigen Schichtungen und Texturen manifestieren.
Die Ausstellung zum Kunstpreis des Landes Sachsen-Anhat Meine Stille hat Blitze und Donner gefressen lädt ein, genau hinzusehen, um uns in die Schwärze der Werke zu vertiefen und unsere Wahrnehmung zu hinterfragen. Nora Mona Bachs Arbeiten stellen unsere Sehgewohnheiten auf die Probe, wecken Assoziationen und irritieren durch ihre Ambivalenz.
Die Ausstellung wurde von Dr. Jule Reuter, Kuratorin der Burg Galerie im Volkspark, in Zusammenarbeit mit Luise von Cossart, Kuratorische Assistenz ebenda, kuratorisch begleitet.« Auszug www.nora-mona-bach.com
Weitere Informationen: www.burg-halle.de/galerie